Die Polizei ist gegenwärtig stark gefordert. Neben der polizeilichen Alltagsarbeit steigen die Anforderungen an die Schutzleute durch zusätzliche Personalabordnungen zur Absicherung von Corona-Protest-Demonstrationen, zum Schutz des Castor-Transports in das Zwischenlager in Biblis oder aber in den Dannenröder Forst, wo seit vielen Wochen gewalttätig Protestaktionen die Rodung von Bäumen für den Weiterbau der Autobahn A 49 verhindern wollen. „Hier werden die Beamtinnen und Beamten beworfen, beschimpft, bedroht, gebissen bespuckt und verletzt. In Wiesbaden wurde ein Aufruf zur Gewaltfreiheit und Respekt verfasst, der mit Sorge auf die Radikalisierung und Gewalt reagiert“, berichtet Landtagsabgeordneter Alexander Bauer (CDU). Mehrfach kam es im Forst bereits zu Sachbeschädigungen, Brandstiftungen sowie schweren Unfällen.

In dem gemeinsamen Gespräch mit dem Innenpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion informierte Stationsleiter und Erster Polizeihauptkommissar Matthias Seltenreich den Wahlkreisabgeordneten über das Tagesgeschäft im Streifendienst aber auch über die aktuell zahlreichen Überstunden aufgrund der Zusatzdienste. Auch das Polizeipräsidium Südhessen unterstützt mit zahlreichen Beamtinnen und Beamten den Großeinsatz im Dannenröder Forst, erklärt Kriminaloberrat Andreas Wolk. Hierbei sind auch Beamtinnen und Beamte der Polizeistation Lampertheim-Viernheim im Einsatz.

Für Bauer ist gewaltfreier Protest legitim aber grundsätzlich sei das Maß der Angriffe gegen Polizisten längst übergelaufen. „Was müssen sich unsere Polizisten noch alles gefallen lassen?“, fordert er härtere Strafen bei Angriffen gegen Vollzugs- und Rettungskräfte. Innenpolitiker Bauer betont, dass auch im kommenden Jahr die Polizei mit 250 zusätzlichen Stellen, 40 Wachpolizisten und 50 zusätzlichen Stellen für Verwaltungspersonal verstärkt werde. „Nie gab es mehr Polizei in Hessen“, betont Bauer mit Blick auf dann mehr als 15.000 Vollzugsbeamte. Neben einer Kampagne für mehr Respekt will sich der Abgeordnete auch für weitere Beförderungsmöglichkeiten, für Entlastungen von Bürokratie und von polizeifremder Arbeit einsetzen. Als symbolisches Dankeschön überreichte er Stationsleiter Seltenreich für jede Dienstgruppe „einen Schokoladengruß als Nervennahrung“, so die Mitteilung.

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